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Richard lll

Richard III. (Richard Plantagenet, 3. Duke of York, 1452 – 1485) war von 1483 bis er in der Schlacht von Bosworth zu Tode kam, König von England. Mit seinem Tod endete die Epoche der sogenannten Rosenkriege, in der zwei Nebenlinien der Plantagenets, die Häuser York und Lancaster, einen jahrzehntelangen Machtkampf gegeneinander ausgetragen hatten.

1597 schrieb Shakespeare das Drama „Die Tragödie von König Richard III.“ Mit Richard III. schuf Shakespeare eine seiner diabolischsten Figuren, einen Teufel in Menschengestalt - und eine Herausforderung für jeden Schauspieler.
"Und so kleid ich meine nackte Niedertracht
In unzusammenhängende alte Fetzen,
Gestohlen aus der Heiligen Schrift,
Und seh aus wie ein Heiliger, wo ich den Teufel spiel."



„And thus I clothe my naked villany
With odd old ends
Stolen forth of holy writ,
And seem a saint when most I play the devil.”
(William Shakespeare - Richard III – I/3)


Er schneidert sich ein Kostüm aus der Niedertracht, die ihn umgibt, spinnt seine Intrigen. Und er bringt es darin bis zum König. Richard von Gloster (aus dem Hause York) wäre gerne König. Nur steht ihm die Erbfolge im Wege. Es regiert sein Bruder Edward IV. und auch sein anderer Bruder George ist noch vor ihm an der Reihe. Um sein Ziel zu erreichen, räumt er nacheinander völlig skrupellos diejenigen beiseite, die ihm dabei im Weg stehen. Er tötet seine engsten Verwandten, schreckt auch vor Morden an Kindern nicht zurück, wirbt um die Witwe eines von ihm ermordeten Prinzen, lässt seine Komplizen nach getaner Arbeit köpfen – und wird König. Als alle Gegner geflohen oder geschlagen sind, formiert sich Widerstand in Frankreich. Ein neuer Held, Heinrich Tudor, Earl of Richmond, beansprucht den Thron und verspricht dem Land den Frieden. In der entscheidenden Schlacht von Bosworth vernichtet er Richard.

Hier noch ein Monolog Richards aus dem Vorgängerstück König Heinrich VI. Dritter Teil, Dritter Aufzug, Zweite Szene

„Und bin ich also wohl ein Mann zum Lieben?
O schnöder Wahn, nur den Gedanken hegen!
Weil denn die Erde keine Lust mir beut
Als herrschen, meistern, andre unterjochen,
Die besser von Gestalt sind wie ich selbst,
So sei's mein Himmel, von der Krone träumen
Und diese Welt für Hölle nur zu achten,
Bis auf dem mißgeschaffnen Rumpf mein Kopf
Umzirkelt ist mit einer reichen Krone.
Doch weiß ich nicht, wie ich die Kron' erlange,
Denn manches Leben trennt mich von der Heimat;
Und ich, wie ein im dorn'gen Wald Verirrter,
Die Dornen reißend und davon gerissen,
Der einen Weg sucht und vom Wege schweift
Und weiß nicht, wie zur freien Luft zu kommen,
Allein verzweifelt ringt, hindurchzudringen, –
So martr' ich mich, die Krone zu erhaschen,
Und will von dieser Marter mich befrein,
Wo nicht, den Weg mit blut'ger Axt mir haun.
Kann ich doch lächeln, und im Lächeln morden,
Und rufen: schön! zu dem, was tief mich kränkt,
Die Wangen netzen mit erzwungnen Tränen
Und mein Gesicht zu jedem Anlaß passen.
Ich will mehr Schiffer als die Nix' ersäufen,
Mehr Gaffer töten als der Basilisk;
Ich will den Redner gut wie Nestor spielen,
Verschmitzter täuschen, als Ulyß gekonnt,
Und, Sinongleich, ein zweites Troja nehmen;
Ich leihe Farben dem Chamäleon,
Verwandle mehr als Proteus mich und nehme,
Den mörd'rischen Machiavell in Lehr'.
Und kann ich das, und keine Kron' erschwingen?
Ha! Noch so weit, will ich herab sie zwingen.“

“And am I then a man to be beloved?
O monstrous fault, to harbour such a thought!
Then, since this earth affords no joy to me,
But to command, to cheque, to o'erbear such
As are of better person than myself,
I'll make my heaven to dream upon the crown,
And, whiles I live, to account this world but hell,
Until my mis-shaped trunk that bears this head
Be round impaled with a glorious crown.
And yet I know not how to get the crown,
For many lives stand between me and home:
And I, - like one lost in a thorny wood,
That rends the thorns and is rent with the thorns,
Seeking a way and straying from the way;
Not knowing how to find the open air,
But toiling desperately to find it out, -
Torment myself to catch the English crown:
And from that torment I will free myself,
Or hew my way out with a bloody axe.
Why, I can smile, and murder whiles I smile,
And cry 'Content' to that which grieves my heart,
And wet my cheeks with artificial tears,
And frame my face to all occasions.
I'll drown more sailors than the mermaid shall;
I'll slay more gazers than the basilisk;
I'll play the orator as well as Nestor,
Deceive more slily than Ulysses could,
And, like a Sinon, take another Troy.
I can add colours to the chameleon,
Change shapes with Proteus for advantages,
And set the murderous Machiavel to school.
Can I do this, and cannot get a crown?
Tut, were it farther off, I'll pluck it down.
(Richard)



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