Weihnachtliche Geschichten


(
Ein Weinachtsmarkt-Geschenk) - Forts.

Schließlich schaute ich hoch und er war nicht mehr da. Ich war enttäuscht. Zeit, zu gehen. Meinen Geldschein schob ich der Bedienung zu und drehte mich um. Da stand er und verabschiedete sich von seiner älteren Begleitung. Ihn nun doch zu sehen, elektrisierte mich. Ich blieb einen Moment wie angewurzelt stehen. Wie eine geschmeidige Katze sprang er in dieser Sekunde in die Luft und erwischte ein mit Helium gefülltes Ballonherz gerade noch am Band. Der Knoten hatte sich gelöst und der Verkäufer am Stand hatte es nicht bemerkt.

Abends lag ich auf dem Teppich und hielt diesen Ballon in der Hand. Nun gehörte er mir. Als Kind hatte ich mir immer einen Heliumballon gewünscht. Aber in unserer Stadt waren sie selten angeboten worden. Ich weiß auch nicht, ob meine Eltern einen für mich gekauft hätten. Für solche Dinge konnten sie nur selten Geld ausgeben. Ich hätte mir später viele davon selbst kaufen können, aber man muss sie einfach geschenkt bekommen. Sonst zählt es nicht.
Mit dem Ballon bekam ich noch viel mehr von ihm in der nächsten Zeit.
Keiner lässt so elegant Zucker in Tassen rieseln; keiner schraubt sich so schnell und schön in Richtung Nachthimmel, um ein aufsteigendes Band noch zu erreichen und über seine anderen Bewegungswunder schreibe ich hier nichts mehr. Es gibt sie aber.


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