03.11.2016 - ARD: Verrückt nach Fluss (6)

Ed · 3. November 2016

03.11.2016 - ARD: Verrückt nach Fluss (6)
Der Barbier von Belgrad

Steffi und Karin sind schon früh auf den Beinen. Andere Passagiere lassen sich da schon etwas mehr Zeit. Zum Beispiel der Stargast auf dem Riverboat. Hotelpraktikantin Jenny trifft auf Daniel Küblböck, der in drei Tagen ein Konzert geben wird.

Daniel: Wenn dich Jazz interessiert. Jazz, Blues

Jenny: Joahhh ich spiel ja auch Klavier

Daniel: Ah ja schön, cool

Jenny: jaha

Daniel: Ja dann bis zum Konzert

Jenny: Bis dann

Daniel: Tschüüüs

Jenny: ciao

Ed · 3. November 2016

Ed · 3. November 2016

Bei einer Flusskreuzfahrt leben Passagiere und Crew viel enger zusammen als auf dem Meer. Manchmal eröffnet das ungeahnte Möglichkeiten. Und Lisa hat da auch schon eine Idee

Lisa: Wir wollten ja heute in das Restaurant, ne? Soll ich den mal fragen?

Danny: Na los

Lisa: Nee ich trau mich nicht.

Danny: Geh dahin – du traust dich nicht

Lisa: Was soll ich denn da sagen? Hallo ich bin Lisa, willst du mit mir essen gehen?

Danny: Nee frag ihn doch

Lisa: Ich trink noch n Schluck. Ich bin da kein Typ für, echt nicht, aber ich frag den jetzt.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Und kaum hat sich Lisa überwunden, sitzt sie auch schon neben dem Sänger aus Bayern, der seine Karriere bei „Deutschland sucht den Superstar“ begann.

Lisa: Darf ich dich mal was ganz ganz Dreistes fragen?

Daniel:Ja klar.

Lisa: Wir sind heute ja an Land in Belgrad und wir wollten essen gehen in einem superschönen Restaurant und da wollte ich dich mal fragen, ob du vielleicht Lust hast, mitzukommen?

Daniel:Ach super

Lisa: Wirklich?

Daniel:Ja gerne

Lisa: Cool

Daniel: Dann hab ich auch Gesellschaft zum Mittagessen und ist doch super schön. Ja gerne.

Lisa: Oh das ist cool. Ich war so n bisschen nervös, weil …

Daniel:Ja nee, und Belgrad wollte ich mir sowieso anschauen

Lisa: Ja cool

Daniel: Das passt doch auch ganz gut.

Ed · 3. November 2016

Höchste Zeit für ein typisch serbisches Mittagessen. Daniel Küblböck ist mit Lisa und Jenny im Künstlerviertel Skardarlija unterwegs. Hier gibt es unzählige Restaurants und noch mehr Blumen.

Daniel: Also das ist schon faszinierend, wie viele Blumen hier überall hängen, ne? Das ist anscheinend so n Markenzeichen hier in der Innenstadt. Sogar mein Hemd. Ich hab mich eigentlich total heute hier passend angezogen. Blumen hier auf dem Arm, Blumen auf dem Hemd. Das ist doch super.

Jenny: Da können wir nicht mitreden, wa?

Ed · 3. November 2016

Ed · 3. November 2016

Ed · 3. November 2016

Daniel, Jenny und Lisa wollen zum ŠEŠIR MOJ, dem wohl bekanntesten Restaurant in diesem Viertel.

Lisa: Ja, den Tipp hab ich von Danny, meinem Küchenchef gekriegt, dass wir da einmal essen sollen. Ich bin mal gespannt, ob es wirklich so gut ist.

Ed · 3. November 2016

Ed · 3. November 2016

Das Restaurant hat schon prominente Gäste gesehen, z.B. den französischen Schauspieler Gérard Depardieu. Die Speisen sind typisch Serbisch, die Karte ist es allerdings auch. Keiner der Drei beherrscht die Landessprache. Was sie dagegen essen würden, wissen sie genau. Bei Daniel Küblböck macht es „määähhh“.

Daniel: Also ich find Lamm total lecker. Ich hoffe halt, dass es nicht zuuu sehr nach Lamm schmeckt. Weil wenn es son bissel Hammelgeschmack hat, dann mag ich das nicht so gerne, aber trotzdem, ich wage es (lacht).

Die Republik Serbien hat keinen Zugang zum Meer. Die Küche ist daher sehr fleischlastig. Jenny hat damit kein Problem, Hauptsache kein Fisch. Jenny, Lisa und Daniel warten auf ihr Essen. Das Restaurant ist über die Landesgrenzen für seine Küche bekannt.

Ed · 3. November 2016

Lisa: Ich wollte euch eben noch was zeigen, damit der Tipp sich auch bewährt. Die sind nämlich nicht nur in Belgrad das beste Restaurant sondern in Südosteuropa auch und sie haben diese ganzen Trophäen hier gekriegt.

Daniel: Die haben ja richtig abgeräumt. Ist ja unglaublich.

Daniel kennt sich mit Auszeichnungen natürlich aus.

Ed · 3. November 2016

Daniel: Ich hab auch einige Preise abgeräumt, aber die verstauben alle im Keller, weil die passen irgendwie nicht zu meiner Einrichtung (lacht) und ich finde es auch immer ganz blöd, die Preise da irgendwie aufzustellen. Und den Preis für den Brillenträger des Jahres, den hab ich auch mal bekommen (lacht), der ist so schwer, den hab ich auch im Keller stehen, weil der ist so unglaublich klobig, der passt nirgends dazu.

Ed · 3. November 2016

Auf dem Riverboat trifft derweil ein neuer Gast ein. Thomas Gwosdz ist Musiker und er wird Daniel Küblböck bei seinem Auftritt an Bord begleiten.

Thomas: Ich bin der Pianist und wir werden mit dem Daniel dann irgendwann im Laufe dieser Tour hier ein kleines Gastspiel zum Besten geben.

Ed · 3. November 2016

Und während Thomas erst einmal in seinem neuen Zuhause eincheckt, gibt es für Jenny, Lisa und Daniel endlich was zu essen. Alle drei haben ein Fleischgericht bestellt. Und wenn in Serbien Fleisch draufsteht, ist auch Fleisch drin, und zwar nicht zu wenig.

Ed · 3. November 2016

Daniel: Ohhh, da wurde auch ein ganzes Lamm geschlachtet

Na dann prijatno.
Die serbische Küche ist sehr vielfältig. Sie wurde u.a. von der slawischen, der orientalischen und auch von der Küche Österreichs beeinflusst. Aber die entscheidende Frage lautet natürlich ‚Wie schmeckt es denn eigentlich?‘

Jenny: Oh das ist lecker

Ed · 3. November 2016

Und das Lamm von Daniel?

Daniel: Also ich merke, dass dieses Stück Fleisch auf jeden Fall kein Hammel ist sondern ein Lamm, weil es schmeckt sehr gut, sehr weich, sehr zart… Wie war die Küche, war sie sauber?

Lisa: Jaja, keine Angst, alles sauber.

Daniel: Schön

Lisa: Zumindest der Grill. Reicht, ne?

Daniel: Jaja, da ist man doch aber selber oft kritisch, oder? Wenn man das da so anschaut, denkt man sich, oh Gott, wie mach ich das – kann ich mir si vorstellen, dass man da noch ganz genauer hinguckt als jemand so wie ich z.B., ich würde mir das vielleicht anders anschauen.

Lisa: Macht man auch. Automatisch. Man macht‘s nicht mal bewusst. Man geht in die Küche und hat sofort diesen Scan im Blick, wo der ganze Raum so gescannt wird und du guckst auf alles. Das ist Berufskrankheit, muss ich leider so sagen.

Daniel: Hmmm Hmmm

Lisa: Aber es war sauber da, muss ich wirklich sagen. Ich hätt gedacht es wär noch älter von der Einrichtung her, aber so war‘s wirklich gut. Die hatten alles, was wir auch in der Küche haben.

Ed · 3. November 2016

Daniel, Jenny und Lisa ist nicht nach Sport, aber ein kleiner Verdauungsspaziergang schadet nie.

Ed · 3. November 2016

Daniel: (mit Stadtplan in der Hand) Wir müssen auf jeden Fall da hoch…

Lisa: Stopp, da muss ich hin. Ich brauch erstmal noch Magnete. Ich nehm doch meine Magnete immer mit. …

Daniel: Wir müssen, glaube ich, nach meiner Karte – ich bin eigentlich kein schlechter Kartenleser – geradeaus und rechts und dann links.

Das Ziel der drei ist das Nationalmuseum. Es befindet sich nahe dem Künstlerviertel Skardalija am Platz der Republik. Ursprünglich beherbergte das Gebäude eine Bank.

Ed · 3. November 2016

Daniel: Hier: Nationalmuseum. Wollen wir da reingehen?

Lisa: Von außen reicht’s, von außen wirklich sehr schön anzusehen.

Daniel: Ich find ja Museen immer nicht schlecht, aber jetzt so nach dem Essen, es reicht von außen.

Lisa: Gehst du sonst ins Museum?

Daniel: Ja, also Kunstmuseum finde ich ganz spannend, Nationalmuseum kann man mal machen, aber nicht mit so schwerem Magen.

Ein schnelles Erinnerungsfoto muss reichen. Mit auf dem Bild ist auch die Statue von Mihailo Obrenović, dem die Serben die Unabhängigkeit vom Osmanischen Reich verdanken.
Statt Kultur gibt es aber wenigstens ein bisschen Bewegung. Nach dem guten Mittagessen genau das richtige, um den Kreislauf wieder in Schwung zu bringen.

Ed · 3. November 2016

Ed · 3. November 2016

Marlena

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